Wer im Alter gepflegt werden will, der soll nach dem Willen der Bundesregierung eine Riester Pflegeversicherung abschließen. Auch bekannt als „Pflege-Bahr“ sollen hier die Bürger privat für das Alter vorsorgen und so die Lücke zwischen der gesetzlichen Versicherung und dem Einkommen im Alter schließen. Doch ist das überhaupt möglich? Die Riester Pflegeversicherung gerät aktuell immer mehr in Kritik, die Leistung sei nicht ausreichend und die Förderung ungenügend. Eine kleine Übersicht soll Ihnen einen leichten Einstieg in dieses schwer verdauliche Thema bieten.

Die Einführung der „Pflege Bahr“ beruht auf der Tatsache, dass das gesetzliche und umlagefinanzierte System früher oder später aufgrund der demographischen Entwicklung nicht ohne harte Beitragserhöhungen finanziert werden kann. Wenn jetzt der Versicherte zusätzlich zur gesetzlichen Versicherung noch Beiträge in eine private Pflegeversicherung zahlt, so die Rechnung der Politik, werden spätere Kosten aufgefangen und die Versicherten erhalten die gleichen Leistungen wie jetzt, wenn nicht sogar besser. Doch aktuell schaut es nicht danach aus. Ein kurzer Blick in die Tabellen gängiger Publikationen öffnet die Augen für die Realität. Selbst mit jahrelangem einzahlen, einer Förderung von 5,00EUR im Monat und mit einer Dynamik ermöglichen die meisten Tarife keine kostendeckende Versorgung im Alter. Und wer nicht rechtzeitig anfängt, der hat von Beginn an mit schlechteren Bedingungen zu rechnen. Doch es gibt auch positives zu vermelden: Die private Riester Pflegeversicherung darf laut Gesetz niemanden ausschließen. Das soll auch chronisch Kranken, oder anderweitig vorgeschädigten Menschen einen leichteren Zugang zur Pflege im Alter ermöglichen. Doch gerade dieser positive Aspekt könnte sich in Zukunft zu einem Kostenantreiber für die Beitragsentwicklung auswirken. Denn Versicherungen die einen großen Pool an entsprechenden Versicherten haben werden nicht umher kommen, ihre Beiträge entsprechend anzupassen. Diese Problematik des freien Marktes hat auch die Politik erkannt, ist derzeit aber noch zu keiner Lösung gekommen.

Wer gesund ist und sich privat für das Alter versichern will, der sollte sich nicht mit der aktuellen Riester Pflegeversicherung zufrieden geben. Zu erwarten sind steigende Beiträge und sinkende Auszahlungen, nicht unbedingt eine sinnvolle Anlage für das Alter. Wer dennoch die staatliche Förderung von 5,00EUR im Monat bekommen möchte, der sollte sich für einen Kombinationstarif entscheiden. In diesem wird eine eine geförderte Riester Pflegeversicherung abgeschlossen und zeitgleich eine Pflegezusatzversicherung. Zwar ist dies auf den ersten Blick teurer wirken, zahlt sich später durch eine breite Leistung und entsprechende Vorteile mehr als aus.